Wie alle Tiere verbringen auch Meerwasserfische den größten Teil Ihres Lebens mit der Futtersuche. Gerade die richtige Fütterung im Aquarium wirft oftmals mehrere Fragen auf: Wie viel muss gefüttert werden? Was muss gefüttert werden? Wie oft muss gefüttert werden? Was passiert wenn die Fische nicht gefüttert werden? Alles Fragen, die wir in diesem Beitrag: Fütterung von Meerwasserfischen im Aquarium durchleuchten möchten, und vor allem Antworten finden wollen.
Was fressen Meerwasserfische?
Dies im Allgemeinen zu beantworten ist schwierig, da es bei der Fütterung von Meerwasserfischen natürlich auf die Art des Fisches ankommt. Aber ähnlich wie bei uns Menschen gibt es auch bei Fischen „Fleisch – und Pflanzenfresser“.
Da wir in diesem Bericht über die Ernährung von Meerwasserfischen im Meerwasseraquarium schreiben möchten, konzentrieren wir uns auch auf die gängigsten Meerwasserfische, die auch im Aquarium ohne spezielle Futtervorlieben auskommen oder gar für andere, kleinere Fische sowie Korallen eine Gefahr darstellen.
Meerwasserfische, die wir auch in unserem Shop anbieten ernähren sich überwiegende von Zoo- sowie Phytoplankton dazu gehören unter anderem Kleinstlebewesen wie Mysis, Artemia, Artemianauplien, Krill sowie unterschiedlichster Algenarten.
Je nach Art des Tieres, sollte auf die Vorlieben des Tiere oder auf die natürlich vorkommende Futterquelle rücksichtig genommen werden, um somit auch die Gesundheit des Tieres nicht zu gefährden.
Fütterung von Meerwasserfischen - Welches Futter für Meerwasserfische?
Wir empfehlen für „normale“ Meerwasserfische einen Mix aus:
- gefrorene Mysis und Artemia
- Algenanteil i.d.R. Norialgen (der überwiegt bei der Ernährung von Doktorfischen/Fuchsgesicht/Blenniden)
- Knoblauch
- Vitamine
Hierbei ist auf die Qualität des Herstellers besonders zu achten, da bei günstigeren Anbieten oft Schadstoffe bei der Haltung und bei dem Gefriervorgang enthalten sind und zur mangelnder Futter- und Wasserqualität beiträgt.
Wir raten von lebendem Futter ab (außer das jeweilige Tier frisst ausschließlich lebende Tiere) wie z.B. einige Mandarinfischarten hierzu siehe Punkt „Nahrungsspezialisten füttern“.
Wie reichere ich Fischfutter richtig an?
Es gibt sicherlich unterschiedliche Meinung zur Fütterung, daher möchten wir Ihnen unsere Futtermethode aufzeigen, wie wir unsere Verkaufs- aber auch Privatanlagen füttern und diese Empfehlung auch an unsere Kunden weiter geben.
Um es etwas bequemer zu haben richten wir eine Futtermenge von ca. 4 Tage her:
Frostfutter anreichern
- Auftauen von Mysis und Artemiawürfeln in einem kleinem Sieb
- Spülen der Futtermenge (unter Leitungswasser)
- Futtermenge in einen kleinen Becher mit Deckel geben
- Pro Würfel aufgetautes Frostfutter 1 ml Knoblauch hinzugeben
- Pro Würfel aufgetautes Frostfutter 1 ml Vitamine hinzugeben
- Umrühren und im Kühlschrank kalt stellen
- Innerhalb den 4 Tage, portionsweise verfüttern
zusätzlich werden Algen gefüttert:
Alle 2 Tage ca. 1/2 – 1 Blatt Norialgen in die Futterklammer stecken (wenn mehr Doktorfische vorhanden sind ein ganzen Blatt, wenn weniger algenliebende Fische/Seeigel vorhanden sind entsprechend weniger verfüttern)
Nahrungsspezialisten Füttern:
Leierfische füttern:
Viele Arten von Mandarinfische fressen in der Regel am Anfang nur Zooplankton also Kleinstlebewesen die sich in einer guten Aquariumkultur angesiedelt haben (Standzeit Aquarium ab ca. 6 Monaten). Sie gewöhnen sich in der Regel an Frostfutter, das dauert aber einige Zeit.
Um den Wachstum von Zooplankton zu fördern kann Phytoplankton im Aquarium gefüttert werden. Dies stellt die Nahrungsquelle von Zooplankton dar und lässt deren Population schnell wachsen.
Des Weiteren können zusätzlich lebende Nauplien angesetzt und verfüttert werden.
Falterfische füttern:
Charakteristisch für Falterfische ist das lange, spitz zu laufende Maul mit dem er in Felsen, Spalten oder auf Korallen Nahrung sucht.
Er ist ein Genießer, frisst langsam und beäugt sein Futter regelrecht. Für sie ist es oft schwierig ausreichend Futter im Aquarium zu finden, vor allem wenn die Nahrungskonkurrenten flink sind. Er sucht sich dann gerne alternativen wie Röhrenwürmer, Muscheln oder Korallen mit denen sie ihren Hunger stillen oder verhungern kläglich.
Für Falterfische empfehlen wir die Fütterung mit einem sogenannten Futterei. Zum einen kommt hier der Falterfisch seinem natürlichen Fressverhalten den „rauspicken“ nach zum anderen hat er genügend Zeit sich mit seinem Futter zu beschäftigen.
Futter kann hier wie oben beschrieben gemixt und einfach ins Futterei gegeben werden.
Wie oft und in welcher Menge sollten Fische gefüttert werden?
Bei der Pflege von den meisten verkäuflichen Fischen reicht eine einmalige Fütterung täglich.
Besonderheiten:
- Sind Fische die einen relativ kleinen Magen/Darmtrakt aufweisen und in der Natur ständig Futter benötigen um Gesund zu bleiben. Wie zum Beispiel Pseudanthias squamipinnis.
- Langsame Fresser, die in einem Gesellschaftsaquarium zu wenig Futter bei einer Fütterung abbekommen.
Diese Tiere sollten öfters am Tag gefüttert werden (2-3x täglich) Hier sollte die Futtermenge aber entsprechend angepasst werden und die Wasserwerte engmaschiger kontrolliert werden.
Die richtige Menge an Futter:
Bei der Fütterung von Meerwasserfischen ist eine einfache Faustregel zu beachten: Alles was in 2 Minuten nicht aufgefressen ist: war zu viel!!
Trockenfutter ja oder nein?
Aquarianer die ohne Wasserwechsel auskommen (lesen Sie mehr im Bericht Wasserwechsel bei Meerwasseraquarien) empfehlen wir eine Fütterung mit Tockenfutter oder Pellets nicht. Ausnahme sind hier kurzzeitige Intervalle wie z.B. Kurzurlaube. Mit einem Fischfutterautomat lassen sich hier Pellets oder Trockenfutter bequem auffüllen und ein paar Tage überbrücken.
Auch bei hochwertigem Trockenfutter oder Pellets haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Wasserwerte sich teils stark verschlechtern. Ohne einen Wasserwechsel sollte daher von dieser Art von Futter Abstand genommen werden.
Aquarianer die einen regelmäßigen Teilwasserwechsel bevorzugen, ist bei der Fütterung von Trockenfutter nichts einzuwenden. Kontrollieren Sie Wasserwerte jedoch engmaschig!
Futter als Therapie für Fische?
Wie Fische brauchen eine Beschäftigung?! Ja, gerne! Insbesondere, wenn das Platz Angebot beschränkt ist – und das ist es im Gegensatz zum Meer eigentlich immer.
Fische verbringen die Hälfte Ihres Lebens mit der Futtersuche. Dies entspricht auch ihrer natürlichen Aufgabe. Auch bei Fischen kann man stereotype Verhaltensmuster erkennen. Insbesondere bei Doktorfischen erkennt man Unwohlsein auch am aggressiven Verhalten – klar was soll man denn manchen so den ganzen Tag!?
Auch wir möchten, dass es unseren Fischen GUT geht, Sie doch auch? Mit folgenden Tricks kommt Beschäftigung ins Aquarium:
- Füttern Sie gerne ab und zu ein Blatt gewaschenen, ungespritzten Salat, Gurke oder Banane,
- Füttern Sie zu unterschiedlichen Zeiten, auch an unterschiedlichen Stellen, das beugt stereotype Verhaltensweisen vor, und bringt Abwechslung rein
- Füttern Sie unterschiedliche Dinge, auch diese Kleinigkeit hat große Wirkung
- Futtereier, ein eingeklemmtes Algenblatt im Riff für zwischendurch sind immer gern gesehen
- Auch frisch geschlüpfte Nauplien können ab und an Abwechslung bieten
- kleinere Portionen und dafür öfters am Tag kommt Vielfressern zu Gute und lenkt von aggressiven Verhaltensmustern ab
Der Meeresboden ist nicht nur großer Bestandteil eines gut funktionierendem Ökosystems, sondern gehört auch zum menschlichen „Bild“ einer kleinen Unterwasserwelt
In den Tiefen des Ozeans ist Raum ein luxuriöses Gut, das Fische zu schätzen wissen. In einem Meerwasseraquarium ist dies
Der Urlaub steht an und schon taucht die Frage auf: Wer kümmert sich während meiner Abwesenheit um das Aquarium? Wie
Gefürchtet – und meist trifft sie früher oder später leider jedem Fischhalter: Die sogenannte Pünktchenkrankheit auch Cyptorayon irritans genannt. Der