Fast jeder Aquarianer hat früher oder später mit Ihnen zu tun: Algen im Meerwasseraquarium. Da gibt es Algen die durchaus sehr nützlich für unser kleines Ökosystem sind, aber auch diejenigen die man besser nicht im Aquarium haben möchte.
Algenarten erkennen und bestimmen:
Erwünschte Algen im Meerwasseraquarium:
Kalkrotalgen:
- Kalkrotalgen sind ein Zeichen dafür, dass die Biokultur im Aquarium erfolgreich aufgebaut ist
- Sie wächst ganz von alleine und zieht sich über Riff sowie Scheiben und Technik
- Sie wächst krustenähnlich und ist rot bis lila
- Sie ist rau und fest am Riffgestein befestigt (lässt sich nicht wie Cyanos einfach „wegfächern“)
Caulerpa Algen (Taxifolia):
- Zeicen sich im sattem, schönem grün
- Federförmiger Wuchs
- Haben Wurzeln mit denen sie sich festhalten bzw. ansiedeln können
- Dient zur Absenkung von Phosphat und Nitratwerten
- Verbessert Wasserwerte
- Steht als direkter Nahrungunskonkurent zu Cyanos und Co.
- Wird in der Regel gekauft und im Algenreaktor/Algenrefugium gehalten (werden ansonsten gefressen) oder verankern sich so stark, dass diese im Aquarium zur Plage werden können
Drahtalge:
- Bildet keine Sporen, wächste somit niergends an
- leicht beherrschbar und am besten geeignet für Algenrefugium
- Dient zur Absenkung von Phophat und Nitrat
- Verbessert Wasserwerte
- Wird in der Regel gekauft und im Algenreaktor/Algenrefugium gehalten
Was ist ein Algenrefugium?
Ein Algenrefugium ist ein separater Behälter der im Filterbecken oder separat am Wasserkreislauf angeschlossen ist. Hier können erwünschte Algen gepflegt werden die zur Verbesserung der Wasserqualitiät beitragen.
Vorteile:
- ph-Wert wird stabilisiert
- Senkt Nitrat und Phosphat da diese von den Algen verbraucht werden
- Verhinderung von unerwünschten Algen, da erwünschte Algen, da sie diesen die Nahrungsgrundlage entziehen
Unerwünschte Algen im Meerwasseraquarium:
Fadenalgen (Bryopsis)
Erkennen:
- gefiedert am Ende
- hellgrüne Alge
- wächst überall (Steine/Riff/Scheibe)
Ursache:
- Beim Beckenstart (in der Regel ganz normal) bis sich gute Bakterien angesiedelt haben und Fressfeinde eingezogen sind
- Zu hoher Nährstoffkonzentrat im Meerwasser („Tote Ecken“, zu viel lebende Steine mit abgestorbenen Kleinstlebewesen, tote Tiere)
- Fehlerhafte Dosierung von Elementen
- Fehlerhafte Lichteinstellung
- Unzureichende Technik wie Abschäumer oder Strömungspumpen)
- Einsatz von Fressfeinden wie Fuchsgesicht, Seeigel, Schnecken, Seehasen und Co.
- Vermeidung von „toten Ecken“ im Aquarium
- Wasserwechsel mit natürlichem Meerwasser, (schnelles Absenken von Nährstoffkonzentrat)
- Entfernen von Algen mit der Hand/Bürste
- Lichteinstellung überprüfen
- Einsatz von Drahtalgen im Algenrefugium
- ICP Test durchführen
Kieselalgen
Erkennen:
- gräulich- bis braun (nicht rot)
- wächst überwiegend am Sandboden
- dünne Beläge
Ursache:
- Erhöhtes Silikat im Meerwasser, dies kann zum Beispiel durch schlecht gefiltertes Osmosewasser oder künstliche Riffdekoration ins Aquarium gelangen
- Reinstwasserfilter für Osmoseanlagen (hierbei wird das Silikat vollständig herausgefiltert)
- Große Beläge können abgesaugt werden
- ICP Labortest
- Wasserwechsel mit natürlichem Meerwasser (anschließend dafür Sorge tragen, dass kein schlecht gefiltertes Osomosewasser mehr ins Aquarium kommt)
- Silikatadsorber verwenden
- Riffkeramik vorab immer mit Osmosewasser spülen/einlegen für ca. 2 Wochen
Dinoflagellaten
Erkennen:
- orange-rot, bräunlich
- fühlt sich schleimig an
- wächst überwiegend am Sandboden später auch auf dem Riff
- bildet Sauerstoffbläschen
- Absterben Niederer Tiere
Ursache:
- Zu hohe Silikatwerte
- Zu hohe Lichtintensität
- Flasches Verhältnis von Nitrat und Phosphat Werte
- Zu wenig Spurenelementen wie Jod, Fluor, Molibtän
- Sorgen Sie für ausreichende Durchströmung im Aquarium, lassen Sie keine toten Ecken entstehen
- Sorgen SIe von Anfang an für ausreichende Putzertiere (Schnecken, Sandseesterne, Sanddollar, Baggergrundeln)
- Achten Sie darauf, dass kein Silikat im Wasser vorhanden ist (Reinstwasserfilter)
- Stellen Sie das Gleichgewicht von Phosphat und Nitrat her (1:100 z.B. 0,06 Phosphat : 6 Nitrat) hier ist darauf zu achten, dass sich grundsätzlich Phosphat und Nitrat ebenfalls im Optimalwert befinden
- Verringern Sie als Sofortmaßnahme die Lichtintensität um 50 % (Messen Sie wenn möglich die Lichtintensität mit einem dafür speziellem Messgerät (AI Parwiese) um die Lichteinstellung in der kritischen Zeit genau anzupassen
- Stark befallene Stellen sollten abgesaugt werden, das abgesaugte Meerwasser kann durch natürliches Meerwasser ersetzt werden (wenig Wasser verwenden!), Abfallwasser sollte nicht mehr zurück in den Kreislauf geschüttet werden
- Einsatz von Drahtalgen im Algenrefugium
- ICP Labortest durchführen (Richtwerte ausgleichen)
- Einsatz von Kalkwasser in den Morgenstunden
- Als aller letzter Möglichkeit kann DINO X (genau! nach Dosierungsanweisung) verwendet werden, bitte hier vorsichtig handtieren da durchaus sehr empfindliche Korallen beschädigt werden können.
- Dinoflagellaten können bei zu starker Verbreitung aufgrund ihres Giftes gefährlich werden! Achten Sie daher von Anfang an auf gute Wasserwerte und reagieren Sie bei auffälligen Belägen sofort!
Kugelalgen
Erkennen:
- bildet kugelförmige, grüne Blasen
- wächst auf dem Riff, typische auch an Korallenansätzen
Ursache:
- Einbringen von Kugelalgen durch neue Korallen/Gegenstände
- starke Nährstoffbelastung
- unzureichende Strömung im Aquarium
- Einsatz von Fressfeinden wie Fuchsgesicht/Kaninchenfische/MItrax Krabbe
- Für bessere Durchströmung im Aquarium sorgen damit sich Kugelalgen nicht ansammeln können
- Herzausnehmen von Kugelalgen, Gegenstände oder Korallenäste auf denen sich Kugelalgen befinden. Kugelalgen vorsichtig entfernen, abspülen und wieder einsetzen, abgestorbene Korallenäste entfernen
- Zerdrücken von Kugelalgen auch nach neuesten Erkenntnissen im Aquarium möglich
- UV Entkeimung
Cyanos
Erkennen:
- Dünne, rote Bläge auf Sand, Riff, Technik oder Scheiben
- samtartiges Aussehen
- werden die Beläge angefächert lösen sie sich leicht
- Bilden Bläschen
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Tipps zur Vermeidung von unerwünschten Algen im Meerwasseraquarium
Unerwünschte Algen treten häufig beim Aquariumstart auf und sind in der Regel normal und harmlos. „Gute“ und „böse“ Bakterien müssen sich ansiedeln und es muss sich ein gewisses Gleichgewicht einstellen. Folgende Tipps, sagen den Schädlingen Ade oder lassen sie erst gar nicht entstehen:
- Fahren Sie Ihr Aquarium langsam ein, heißt: steigern sie langsam die Lichtintensität, fluten Sie am Besten mit natürlichem Meerwasser, bringen Sie einen kleinen Teil saubere lebende Steine in Kombination mit Real Reef Rock ein
- Sorgen Sie für einen luftigen Riffaufbau, guter Durchströmung und guten – gerne übergroßem – Abschäumer
- sorgen sie von Anfang an für ausreichend Bodengrundbewegung durch Schnecken und Co. „Cleaningcrew“ Ersetzen Sie bei Verlust der Tiere diese umgehend
- sorgen Sie für gutes, silikatfreies Osmosewasser
- verwenden Sie hochwertiges Salz oder natürliches Meerwasser sollten Wasserwechsel vorgesehen sein
- kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Wasserwerte (ICP Labortest, Tröpfchentest)
- füttern Sie in kleinen Portionen mit hochwertigem Futter
Der Meeresboden ist nicht nur großer Bestandteil eines gut funktionierendem Ökosystems, sondern gehört auch zum menschlichen „Bild“ einer kleinen Unterwasserwelt
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